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Test: DT Swiss FX 1950 Tricon – Freeride-Laufradsatz im Fahrbericht

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Als DT Swiss vor zwei Jahren die neue TRICON-Laufradserie vorgestellt hat, ist mit dem XM 1550 Tricon nur ein All-Mountain-Laufrad verfügbar gewesen. In der Zwischenzeit sind weitere Modelle zur Serie hinzugefügt worden und nun erweitert der jüngste Zuwachs FX 1950 die TRICON-Serie in Richtung Freeride und Downhill. Allen Tricon-Laufradsätzen ist gemein, dass sie eine “Open-Crowfoot” genannte Einspeichung haben, bei der sich gekreuzte und gerade Speichen abwechseln. So will man bei DT Swiss die Vorteile beider Baumuster kombinieren und besonders gute Eigenschaften in einem Systemlaufrad erreichen. Wie sich der für den Enduro- und Freeride-Einsatz ausgelegte DT Swiss FX 1950 Tricon Laufradsatz im Test schlägt, erfahrt ihr hier auf MTB-News.de.


# Der jüngste Spross der TRICON-Familie aus dem Hause DT Swiss: Der FX 1950 Laufradsatz


# Das Hinterrad gibt es mit bis zu 150mm Einbaubreite, womit auch langhubige Bikes ausgestattet werden können.


# Frisch aus der Box und bereit für die Montage: Wie wird sich der DT Swiss FX 1950 Tricon in der Praxis schlagen?

Technische Daten DT Swiss FX 1950 Tricon

Hersteller: DT Swiss
Modell: FX 1950 Tricon (20mm / 12x150mm)
Modelljahr: 2012
Typ: Laufradsatz, Systemlaufrad
Gewicht: 958g Vorderrad, 1067g Hinterrad (selbst gewogen)
Felgenbreite: 30mm
Reifentyp: Tubeless; Clincher
Ventilloch: Presta, 6,5mm Durchmesser
Material Felge: Aluminium
Speichen: DT aero comp
Nippel: DT Pro Lock torx
Einspeichung: Open Crowfoot
Achsen: vorne 15mm / 20mm Steckachse; hinten 10x135mm, 12×142 / 12x150mm Steckachse
Freilauf: DT Swiss ratchet System
Freilaufkörper: Shimano 9/10-fach Kassetten, optional Sram MTB XD Freilauf
Scheibenbremsaufnahme: IS (6-Loch)
Reifendimension: 1,9“ – 2,7”
Einsatzbereich: Enduro / Freeride

Preis: 1159,90€ (UVP)


# DT Swiss Tricon FX 1950 Tricon Laufradsatz

Spezifikationen


# DT Swiss FX 1950 Tricon – die Spezifikationen im Überblick

In der Hand

DT Swiss Laufräder machen schon beim Auspacken Spaß. Kleine Qualitätszertifikate mit Unterschrift des Mitarbeiters, der diesen Laufradsatz eingespeicht hat, schmücken die ansonsten fahrbereiten Räder. Und anstatt mit der gewohnt schlichten Perfektion der Schweizer optisch wenig auffällig zu sein, überrascht der FX 1950 Tricon mit einem frischen Grün-Farbton, der sich von den Naben über die “Schifflies” in der Felge bis hin zu den Deals des jüngsten Sprosses der Tricon-Produktfamilie durchzieht. Hinzu kommen weiße Messerspeichen und schwarze Felgen. Die Intention ist klar: knallige Farben für einen hohen Wiedererkennungswert auf glänzenden Freeride- und Downhill-Photos.

Für den Kunden bleibt da nur zu hoffen, dass die Farbgebung mit dem eigenen Bike kompatibel ist, denn die weißen Speichen sorgen noch zusätzlich dafür, dass der FX 1950 ins Auge sticht. In unserem Fall ist der Laufradsatz zunächst in einem Specialized Status und anschließend in einem Ironhorse 6 Point D.D. verbaut gewesen – beide Male hat er optisch sehr gut ins Konzept gepasst.


# Ironhorse 6PointDD aufgebaut mit dem DT Swiss FX 1950 Tricon Laufradsatz


# Qualität wird groß geschrieben – hier wird von Hand eingespeicht und signiert.

Nicht nur optisch, sondern auch rein von der Verarbeitung her kann sich der Laufradsatz sehen lassen. Die Oberflächen von Felge und Aufklebern wirken hochwertig und die farbliche Abweichung zwischen lackierten und beklebten Flächen ist erfreulich klein, wenn auch für das aufmerksame Auge sichtbar. Hier könnte man bei einem stolzen Preis von 1159,90€ noch ein kleines bisschen mehr Perfektion erwarten. Abseits dieses Details überzeugt die Verarbeitung jedoch auf ganzer Linie und auch bei der Montage gibt es keine Überraschungen mit den DT Laufrädern.

Der verbesserte Ratchet System Freilauf ist ab November vergangenen Jahres auch in einer mit der Sram XX1 Kassette kompatiblen Version erhältlich und an Vorder- und Hinterrad kann über verschiedene Adapter die Einbaubreite der Naben verändert werden. Nachdem der FX 1950 zunächst nur mit einer 150mm Hinterradnabe verfügbar gewesen ist, zeigt diese Anpassung, dass der Einsatzbereich bereits bei Enduro-Bikes beginnen kann. Je nach Fahrstil und Erwartung kann hier das erhöhte Gewicht in Kauf genommen werden, doch zu diesem Punkt kommen wir später.


# Beim Freilauf vertraut DT Swiss wie gewohnt auf das “ratchet system” mit Zahnscheiben.

Einspeichung

Das optische Erkennungsmerkmal aller DT Swiss Tricon Laufräder ist die open-crowfoot Einspeichung, bei der sich gekreuzte und gerade Speichen abwechseln. Hierdurch entsteht nicht nur ein außergewöhnlicher Look – laut DT Swiss hat dies auch technische Vorteile.


# Tricon – alle Laufradsätze aus dieser Serie verwenden eine Open Crowfood genannte Einspeichung.

Eine gekreuzte Einspeichung im Laufrad wird dann notwendig, wenn von der Nabe eine Kraftübertragung auf die Felge stattfinden soll. Aus diesem Grund ist am Hinterrad ohnehin und bei Scheibenbremsen auch eine gekreuzte Einspeichung zu empfehlen. Gerade Speichen hingegen sorgen für einen günstigen Kraftfluss von auf die Felge wirkenden Querkräften, die über die Nabe aufgenommen und abgestützt werden. Diese beiden Anforderungsprofile will DT Swiss mit der TRICON-Einspeichung vereinen und Antriebs- und Bremsmomente über gekreuzte Speichen ableiten, während Querkräfte von den geraden Speichen übernommen werden.

In der Praxis unterstützen sich die beiden Einspeichungsarten selbstverständlich, so dass ein homogenes Gesamtlaufrad entsteht. Der gewichtigste Nachteil dieser Bauweise ist ihre Service-Unfreundlichkeit. Zwei verschiedene Speichentypen und besondere Nippel sorgen dafür, dass bei Problemen unterwegs nicht immer direkt Abhilfe mit Ersatzteilen geschaffen werden kann. Mittlerweile bietet DT Swiss jedoch passende Ersatzteil-Kits, die eine eigenständige Reparatur ermöglichen. Ein paar Ersatzspeichen gehören unserer Meinung nach jedoch auch bei diesem Laufradsatz in Serie beigelegt – schließlich kann durch äußere Einwirkungen schnell mal ein Speichenbruch passieren.

Tubeless Aufbau

DT Swiss setzt bei allen TRICON Laufrädern konsequent auf einen Schlauchlos-Aufbau, bei dem ein geschlossenes Felgenbett verwendet wird. Die “Schifflies” genannten Nippeleinsätze in der Felge ermöglichen diesen Kunstgriff. So ist das Felgenbett mit den im Lieferumfang enthaltenen Ventilen direkt für eine Tubeless-Montage geeignet: Hierzu kann entweder ein konventioneller Reifen mit Dichtmilch oder aber ein spezieller Tubeless-Reifen verwendet werden, der dank entsprechend angepassten Seitenwänden keine Dichtmilch benötigt. Für unseren Test haben wir den DT Swiss FX1950 Tricon mit Continental Rubber Queen und Onza Greina Reifen jeweils ohne Schlauch gefahren und dabei keine weiteren Probleme festgestellt.

Ohne lästige Arbeit mit dem abdichtenden Felgenband ist der DT Laufradsatz schnell und einfach schlauchlos aufgebaut, weshalb es hier nur noch auf die Reifeneigenschaften ankommt, ob die Luft im Reifen bleibt, oder nicht. Wer Interesse daran hat, sein Laufrad am Enduro- oder Freeride-Bike tubeless aufzubauen, der wird sich über diese Eigenschaften freuen. Für alle anderen Fälle ist selbstverständlich auch ein Aufbau mit konventionellem Schlauch möglich.


# 30mm Felge…


# … mit geschlossenem Felgenbett für einfachen Tubeless-Aufbau.

Gewicht

Der Produktname FX1950 ist einer klare Ansage: 1950g, soviel und nicht mehr hätten wir auf der Waage von unserem DT Swiss Laufradsatz erwartet. Schließlich wird so bei DT Swiss in der Regel das Gewicht gleich mit angegeben. Die Realität fällt etwas schwergewichtiger aus, denn die Waage bleibt bei 958g + 1067g für Vorder- und Hinterrad stehen. Beide Werte liegen in etwa im Bereich der Werksangaben mit 965g für das Vorderrad und 1035g für das Hinterrad. Zwar liegt das Gesamtgewicht mit knapp über 2,1kg für den Laufradsatz damit im Rahmen dessen, was für ein haltbares Abfahrts-Laufrad einzuplanen ist, doch wer sein Bike auf möglichst geringes Gewicht trimmen will, der sollte sich nach einem anderen Laufradsatz umschauen.

Eine interessante Alternative hat DT Swiss selbst vor kurzem Vorgestellt: Der DT Swiss EX 1501 Spline Laufradsatz mit deutlich reduziertem Gewicht und anderer Einspeichung. Alle Informationen zu diesem Laufradsatz findet ihr hier: Link zum Artikel.


# Mit ca. 2.100g gehört der FX 1950 nicht direkt zu den Leichgewichten auf dem Markt.

DT Swiss FX 1950 Tricon auf dem Trail

Für diesen Laufradtest haben wir uns einige Monate Zeit genommen, um dem DT Swiss FX 1950 TRICON Laufrädern langfristig auf die Felge fühlen zu können. Von einem abfahrtsorientierten Laufradsatz (DT kommuniziert den 1950er TRICON nicht direkt als DH-Laufradsatz sondern für die Einsatzbereiche Enduro und Freeride, klammert Downhill jedoch nicht explizit aus) erwarten wir neben einer guten Steifigkeit für präzises Handling auch eine schlagresistente Felge, die nicht nach der ersten verpassten Linie bleibende Schäden in Form von Dellen hat und stabil geradeaus läuft.


# DT Swiss FX 1950 Tricon Test in Winterberg

Steifigkeit

Im Bezug auf die Steifigkeit will DT Swiss mit der Open-Crowfoot ein besonders gutes Systemlaufrad auf die Reifen stellen und in der Tat überzeugt der FX 1950 mit einer sehr guten Seitensteifigkeit. Insbesondere in schnell gefahrenen, engen Kurven bietet das Laufrad so präzise Rückmeldung über die Traktionsverhältnisse am Reifen und folgt auch in Steinfeldern sauber der vorgegebenen Linie. In dieser Hinsicht braucht sich das Laufrad nicht vor der Konkurrenz zu verstecken, wobei der ein oder andere Fahrer sich eine noch etwas breitere Felge wünschen würde. Mit 30mm breiter Felge werden auch breite Reifen gut unterstützt, doch für noch bessere Eigenschaften bei niedrigem Luftdruck würden wir uns eine 35mm breite Version des Laufradsatzes wünschen.


# Maxi bremst sich ein. Hier entscheidet die Steifigkeit eines Laufradsatzes – der DT Swiss FX 1950 Tricon bietet davon genug.

Haltbarkeit

Die Haltbarkeit insbesondere der Felgen für den Abfahrtseinsatz ist bei DT Swiss über viele Jahre ein Problempunkt gewesen. Insbesondere die alten FR 6.1 Felgen und auch die leichten EN 5.1er Pendants für den Enduro-Bereich haben unter weichen Legierungen gelitten, bei denen schnell Dellen zu verzeichnen gewesen sind. Diese Eigenschaft mag im Rennsport nützlich sein, da sie Durchschläge mindert oder ganz verhindert und so im Downhill nicht zum Ende des Rennens führt, wenn im Steinfeld eingeschlagen wird. Andererseits ist für Privatleute ein neuer Schlauch deutlich besser zu verschmerzen als eine neue Felge oder gar ein neuer Laufradsatz, weshalb DT Swiss hier über die Jahre nachgelegt und verstärkt hat, bis die Legierungen weniger weich und die Felgen haltbarer geworden sind. Das kostet zwar Sympathiepunkte bei den Rennfahrern, bringt jedoch deutlich mehr im Endkundensegment.


# So muss dat: Mit MAXImalem Einsatz ums Eck…


# … und ab in die nächste Kurve.

Den Härtetest auf der Nordkette in Innsbruck überlebt der FX 1950 Tricon problemlos!

Vor diesem Hintergrund sind wir gespannt gewesen, wie sich die DT Swiss FX 1950 Tricon im Abfahrtseinsatz schlagen würden. Um für realistische Bedingungen zu sorgen haben wir dabei nicht etwa mutwillig zerstört, sondern mit normalen Luftdrücken am Reifen Gas gegeben. Der Härtetest ist dabei sicherlich Maxis Einsatz auf der Innsbrucker Nordkette gewesen, wo er sich im Team mit internationalen Profis gemessen hat. Dank ungeeignetem Single Ply Reifen ist die Nordkette dann eher früher als später zum idealen Testfeld geworden: der Reifen schlägt durch, die Luft entweicht und die Fahrt geht auf der Felge noch einige Meter weiter, bis die Aussichtslosigkeit der Lage erkennbar wird. Das Ergebnis: Rennlauf weggeschmissen wegen falscher Reifenwahl, aber nur moderatem Schaden an der Felge.

Dieser kurze Eindruck hat sich in den folgenden Wochen bestätigt; die Beulenpest gehört der Vergangenheit an. DT Swiss hat sich gemacht – einer weiteren Verwendung steht nach dieser Belastung nichts im Wege. Das wäre früher anders gewesen, doch neben sehr guten Steifigkeitswerten scheinen die 30mm Felgen auch bei Schlägen einiges wegstecken zu können. Somit wird unsere letzte Befürchtung direkt entkräftet – Maxi kann den neuen Felgen nicht so leicht etwas anhaben.


# Mit Schwung ums Eck – auch nach mehreren Monaten Traileinsatz läuft der Tricon Laufradsatz rund.

So gerüstet hat der DT Swiss FX 1950 Tricon Laufradsatz das Zeug dazu, auch längerfristig Spaß zu machen und so manche Saison wegzustecken. Den Naben wohnen die gewohnten DT Swiss-Qualitäten inne und dank eines optionalen Freilaufes ist auch der Aufbau mit der Sram XX1 Gruppe möglich, was insbesondere Enduro-Piloten entgegen kommen sollte.


# Den Freilaufkörper des DT Swiss FX 1950 Tricon gibt es optional auch passend für die Sram XX1 Kassette.

Test-Fazit zum DT Swiss FX 1950 Tricon

Nicht gerade leicht oder günstig, aber mit guter Steifigkeit und endlich auch guter Haltbarkeit ein runder Laufradsatz für Freeride und Bikepark: Die Qualität des DT Swiss FX 1950 TRICONs ist erstklassig und auch die Optik kann überzeugen. Die Tubeless-Eignung ist als besonderer Vorzug zu nennen, während die Servicefreundlichkeit des TRICON-Systemlaufrads ein besonderer Nachteil ist.

Pro

  • sehr gute Steifigkeit
  • robuste Felge
  • tubeless ready
  • hochwertige Optik und Verarbeitung

Contra

  • hoher Preis
  • relativ hohes Gewicht
  • Ersatzteile nicht in jedem Bikepark verfügbar


# Der DT Swiss FX 1950 Tricon auf dem Singletrail in Winterberg – auch nach einem Jahr im Dauertest läuft das Laufrad ohne nennenswerte Probleme.

Weitere Informationen zum DT Swiss FX 1950 Tricon

Text & Redaktion: Tobias Stahl MTB-News.de 2013
Bilder: Tobias Stahl, Christoph Bayer, Johannes Herden

DT Swiss Homepage

Über die DT Swiss Tricon Technologie

Über DT Swiss Tubeless Technologien

Bildergalerie zum DT Swiss FX 1950 Tricon Laufradsatz

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